"Wir gehen durch dick und dünn und wir fangen definitiv mit dick an."Diesen Satz hab ich in den letzten Wochen oft gesagt und es ist tatsächlich auch so. Dieses WIR ist fordernd.
Es erfordert Wachheit - eigentlich rund um die Uhr - und den Mumm, rigoros bei sich selbst zu schauen.
Da ist nicht diese Verliebtheit, in der es sich so herrlich durch die rosarote Brille schauen lässt und die Bereitschaft da ist, vieles zu verzeihen, zu übergehen, was eigentlich nicht stimmig ist.
Da gibt es kein Wegküssen von "unguten" Gefühlen und auch keine Kompensation von Spannungen durch Sex.
Es kommt alles auf den Tisch. Alles hat Platz. Egal in welcher Situation und egal zu welcher Tages- und Nachtzeit. Ob wir nun spazieren gehen, im Restaurant sitzen oder gerade kuscheln, ob wir alleine sind oder in der Öffentlichkeit, was da ist, ist da. Die Emotionen dürfen sein, die Tränen dürfen laufen, was zwickt und unrund ist, wird benannt. Immer und überall.
Wir werden mit so vielem konfrontiert und es gilt immer wieder neu hinzuspüren, viel, sehr viel miteinander zu reden, sich mitzuteilen, nachzufragen. Feinjustierung auf allen Ebenen. Sortieren. Das Seine zu sich nehmen. Wo ist noch Ladung drauf? Wo ist wirklicher Frieden. Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit sind gefragt.
Freilich, das mag anstrengend klingen. Fakt ist für uns aber, dass wir in diese unsere Begegnung und Vereinigung keine alten Wunden und Themen unbesehen mit reinnehmen wollen.
Diese Verbindung dient der Heilung. Sie dient dazu endlich neue Erfahrungen zu machen. Die alten Kriegsschauplätze zwischen Mann und Frau sind Geschichte. Die Trennung ist vorbei. Wir erleben den Frieden. Die heilige Verbundenheit.
Ja, das System kann es manchmal noch nicht fassen und alte Erinnerungen und Erlebnisse werfen ihre Schatten. Aber es sind eben nur alte Erinnerungen, die noch in den Zellen verweilen. Sie dürfen erkannt und entlassen werden, sich im Lichte der Bewusstheit auflösen.
Wir bewegen uns in rasanter Geschwindigkeit von "dick nach dünn". Es wird leichter und lichter. Die Erlösung passiert immer schneller. Vieles davon ist auch kollektiv.
Ich bin froh, dass da von Anfang an diese tiefe Liebe und Verbundheit war, dass von beiden Seiten diese Verbindlichkeit da war, das Wissen, dass wir bleiben, egal, was sich da zeigen mag. Nur so hatten und haben wir den Mut, alles zu benennen. Wir müssen keine Angst haben, dass der andere wegläuft. Da war nie die Idee, dass der eine den andern verlassen könnte. Nichts läge uns ferner. Das Commitment gab es vom ersten Moment des Erkennens. Was für ein Geschenk!
Von dick nach dünn. Immer mehr Öffnung. Noch mehr Tiefe und Nähe. Noch mehr Einklang und Leichtigkeit. In die Harmonie.
Ich liebe diesen Prozess! ❤️