Mittwoch, 13. September 2023

Für Show hab ich keine Zeit mehr

Ich bin gerade sehr rührselig, berührbar, berührt, hingebungsvoll. Ich mag mich geben. Immer wieder. Dafür bin ich da.

Für mich machen Texte, Videos und Veranstaltungen immer weniger Sinn, in denen es nicht um echte Begegnung geht. In denen der, der sich "zeigt" sich eben nicht wirklich zeigt. Der Schreiber, Sprecher, Veranstalter selbst nicht "anwesend" ist, in der Form, dass er sich gibt, zeigt, offenbart. In denen es darum geht, einen anderen Zustand zu erreichen, als den, der gerade da ist. In denen es einer verstanden hat und seine Wahrheit und seinen Weg als DIE Wahrheit und DEN Weg für alle verkauft. Unberührbar. Unnahbar. Undurchsichtig. Unantastbar.

Ich kann es nicht mehr ertragen - und habe auch keine Zeit mehr dafür - wenn diejenigen, die anderen sagen, wie es angeblich geht, das ganze Zeug selbst nicht umsetzen. Da wird mein Geduldsfaden zur Zündschnur. (Meine Geduld wurde in den ersten Jahrzehnten meines Lebens zu lange von Schaumschlägern und Dampfplauderern auf die Probe gestellt, denen ich "leider" immer erstmal geglaubt habe und von denen ich mich hab bremsen lassen. 🙈💥 Der Wumms steckt da tatsächlich teilweise noch drin.)

Für mich geht das alles überhaupt nicht mehr. Diese Art von Show ist für mich Zeitverschwendung und geht für meine Begriffe komplett am Leben vorbei, am Moment und dem, was eigentlich wirklich gerade da ist. Das einzig sinnvolle ist für mich tatsächlich wahrhafte Begegnung. Offenheit. Weichheit. Wohlwollen. Zuspruch. Sehen. Sein lassen.

Ich mag da sein, mich offenbaren, zeigen mit dem, was eben gerade los ist, von meiner Berührung sprechen, von dem, was mich eben bewegt und sich in mir zeigt. Und ich mag es, wenn die Menschen, die mit mir sind, genauso da sind.

Ich mag Eigenverantwortung und die Klarheit und Größe, das Seine zu sich zu nehmen.

Ich mag die Fähigkeit, zu reflektieren.

Ich mag es, wenn jeder da ist, wo er eben ist. Voll und ganz. Sich sein lässt. Mich sein lässt.

Ich mag echte Berührung. Seelisch wie körperlich.

Ich mag Präsenz. Mit dem sein, wie es ist. Akzeptanz.

Und ich liebe es, genau solche Räume aufzumachen, in denen jeder bei sich bleiben kann, in denen keiner mauert, sondern Selbstoffenbarung geschieht, mitgeteilt wird, was in einem selbst los ist, in denen eben nicht an irgendwem oder irgendwas rumgedoktert wird, kein Ziel verfolgt wird, kein anderer Zustand erzeugt werden muss. Kein Tschakka-Tschakka und Pushen. Sondern Liebe und Mitgefühl.

Gleichzeitig liebe ich es, hinderliche Überzeugungen und Programmierungen zu überführen, alte Begrenzungen zu benennen und Irrglauben zu entlarven. Lebenslügen durch Bewusstwerdung in Wohlgefallen aufzulösen. Aber nicht, um höher, schneller, weiter zu kommen, sondern um echter, wesentlicher und reiner im eigenen Wesen da sein zu können. Nicht um anders zu werden, sondern um endlich ursprünglich zu sein.

Für mich geht es einzig um Bewusstwerdung, was da in uns los ist und anzuerkennen, dass es eben gerade so ist. Es darf bleiben. Es darf auch gehen. Einer höheren Intelligenz vertrauend.

Stefan Hiene hat neulich so schön gesagt: "Authentizität ist die höchste Schwingung". Himmel Herrgott, ja!!!

Für mich geht nur noch Ich-Sein und Echt-Sein. Und ich mag jedem die Hand reichen, der das auch will und einen Raum dafür braucht. Ich bin da.

Und tatsächlich hab ich keine Ahnung, warum ich das gerade schreibe. Ich lass es einfach so stehen...


PS: Morgen gibt es wieder die Möglichkeit für einen wahrhaftigen Raum: https://www.anja-reiche.de/2023/09/wahrhafte-begegnung-14092023.html