Dienstag, 31. Mai 2016

Im Geburtskanal der Transformation

Gott ist das im Moment anstrengend. Gefühlt bin ich eine einzige Baustelle. Die Emotionen fahren Achterbahn, alles scheint zu vibrieren. Ich bin total erschöpft, ganz viel Altes löst sich, wobei ich davon nichts wirklich greifen kann oder es benennen kann. Ich weiß einfach, dass es so ist. Auf der einen Seite bin ich mega dankbar und erleichtert im wörtlichen Sinne, fühle mich phasenweise total leicht und gelöst. Und auf der anderen Seite bin ich einfach nur fertig und wünsche mir, dass ich aus dem Strudel auch mal wieder rauskomme, dass es endlich vorbei ist. 

Irgendwie fehlen mir die Worte für meinen momentanen Zustand. Gefühlt werden die nächsten Tage noch heftig. Ich sehe noch kein Licht am Ende des Tunnels. Die gewittrige Stimmung der Natur, die wir noch ein paar Tage haben werden, scheint auch in mir und direkt um mich herum zu sein. Es brodelt, da sind Spannungen, da entlädt sich ständig was und mit jedem Gewitter wird etwas gereinigt, Energie transformiert. Und kaum hat man sich etwas erholt, haben sich neue Spannungen gebildet und das ganze geht von vorne los. Keine Zeit, um Luft zu holen. 

Irgendwie auch wie eine Geburt. Die Wehen kommen in immer kürzeren Abständen und die Pausen dazwischen reichen nicht mehr aus, um wirklich durchzuatmen. Der Geburtskanal trifft es wohl auch ganz gut. Da bin ich gerade. Stecke mittendrin in meiner Neugeburt, werde von außen bearbeitet, von den Wehen, die mich austreiben sollen. Es ist eng, dunkel, anstrengend und mit viel Arbeit verbunden, obwohl ich gefühlt nicht viel dafür tun kann, als einfach da durch zu gehen und darauf zu vertrauen, dass ich irgendwann rauskomme. Und das will ich auch endlich: Ich will da raus! Aber es dauert eben alles so lange, wie es eben dauert.

Gefühlt bin ich Gebärende und der, der geboren wird, gleichzeitig. Ich bringe mich selbst zur Welt.

Ein Gedanke, der mich im Moment tröstet und hält ist der, dass ich mich dazu entschieden habe, diese Transformation mitzumachen, dass ich es aus tiefstem Herzen will und ganz und gar zurück zu mir selbst möchte, alles loslassen will, was nicht ich bin, um endlich meinen reinen, wahren Kern zum Ausdruck bringen zu können. Es ist mein freier Wille, dass ich jetzt genau an dem Punkt bin und es wird ein DANACH geben. Es wird irgendwann vorbei sein. Das ist sicher. Und daran halte ich mich fest und an der wunderbaren Freiheit und Leichtigkeit, die schon immer mehr zu merken ist und dann noch ausgeprägter da sein wird, weil sie durch nichts mehr blockiert wird. 

Ich wünsche uns allen ganz viel Kraft und Liebe für diesen Endspurt! Gehen wir gemeinsam da durch und freuen wir uns auf das DANACH!

Wie geht es dir gerade? Machst du ähnliche Erfahrungen?

Erschöpfte Herzensgrüße von mir

Anja

Foto: Anja Reiche