Es ist recht seltsam und doch wieder nicht. Wir haben nach wie vor Retreatzeit. Christian und ich. Am Rande der Rhön. Oft eingehüllt von Nebel. Dann wieder bei strahlender Sonne und bester Aussicht.
Die Zusammenkunft steht noch aus. Es hat sich kein weiterer Schritt gezeigt als der, dass wir intensivst Innenschau betreiben. Nicht dass wir danach "suchen" würden. Es geschieht beim Leben leben, im Alltag.
Etwas hat sich komplett verändert. Christians Prozesse laufen so anders als bis hierhin. Hat er sonst viel mit Gott in Zwiesprache geklärt, so bin ich jetzt viel in der Begleitung gefragt und auf einmal zeigen sich innere Kinder, entfalten sich Heilreisen, können die Kinder gefühlt und nach Hause geholt werden. Er steigt in Bilder ein, wie ich es von mir kenne, lässt sich zeigen, was gesehen werden will, hält den kleinen Jungen selber.
Ich staune. Sehe, wie das, was ich über Jahre erforscht habe, wie im Zeitraffer in aller Kürze bei ihm geschieht.
Die Erkenntnisse und Einsichten überschlagen sich. Ich merke, wie ich mich nicht mehr verheddere, wenn Christian angetickt ist. Alles geht so schnell und einfach. Nicht minder intensiv, aber doch komprimiert.
Uns kommt es vor, als wäre das alles noch nötig, bevor tatsächlich eine Zusammenkunft mit mehreren stattfinden kann. Wir können nicht abschätzen, wie lange diese Phase hier noch dauert. Wir haben nur den Moment und diese Unterkunft nun schon drei Mal in kleinen Schritten verlängert.
Es ist eine heilige, anspruchsvolle und heilende Zeit für uns beide. Es wird immer leichter im Miteinander, immer harmonischer. Wir fühlen uns immer mehr, können uns gegenseitig immer besser lesen mit jedem Schleier, der fällt.
Was war das für ein Weg! Was haben wir im wahrsten Sinne des Wortes geackert, uns durchgepflügt durch so viele Schichten an Wunden. Halleluja!!! Ich würde es wieder tun. Es gibt jetzt schon so viele Erfolge und Belohnungen und gleichzeitig ist es immer noch erst der Anfang irgendwie. Nach oben ist definitiv noch Luft, sowohl im Wir als auch in den gemeinsamen Erfahrungen mit anderen.
Ich bin gespannt was 2025 für uns bereit hält, was wir da alles tun sollen und erleben dürfen. Wo die Reise hinführt. Wem wir begegnen. Gefühlt geht es gaaaaaanz viel um physische Begegnungen, um Heilung im Miteinander, um körperliche Berührung, darum, uns gegenseitig so richtig, richtig gut zu tun und die kargen Jahre, in denen uns die Liebe nicht gespiegelt wurde, wieder aus den Zellen zu löschen.
Da sind wir also, bereit uns gegenseitig Liebe zu sein. Lieben wir uns zurück ins Leben.