ein wunderbares, faszinierendes, ereignisreiches, manchmal auch anstrengendes, aber vor allem heilsames Jahr neigt sich langsam dem Ende und ich bin tief bewegt. Tief bewegt von diesem Wunder Leben und eine feierliche Stimmung macht sich breit. Passend zu Weihnachten.
Auch die letzten Wochen hatten es nochmal in sich. Eine Erkenntnis jagte die nächste, immer öfter erinnere ich mich an frühere Leben und mit wem ich sie verbracht habe, in welcher Beziehung wir standen.
Wenn ich so zurückblicke, dann fühlt sich dieses Jahr wieder so an, als ob die Ereignisse für ein ganzes Leben reichen würden und irgendwie ist auch ein jedes Lebensjahr wie ein eigenes kleines Leben. Der Januar fühlt sich für mich immer an, wie eine neue Geburt, ein neuer Aufbruch und ich bin gespannt darauf, was sich wohl alles zeigen mag. Im Laufe der Monate wachse ich dann wieder, entdecke mich neu, verändere mich, begegne wichtigen Menschen, halte immer wieder auf meinem Weg inne und schaue mir an, was da alles so geschieht und was es mit mir macht. Schaue immer wieder, wo es denn nun für mich weitergeht. Wie der nächste Schritt aussieht. Und um so mehr Monate vergehen, um so reifer werde ich wieder, wie auch die Früchte an einem Baum reif werden. Im Herbst steht die Ernte an. Ich schaue mir an, welche Früchte das Jahr getragen hat, wer ich geworden bin und genieße den Erfolg. So wie es vielleicht auch im Alter der Fall ist. Man blickt zurück und ist hoffentlich stolz. Ich kann sagen, dass ich sehr stolz bin. Dann kommt der Rückzug, das nach innen gehen. Die Tage werden kürzer, Erholung ist angesagt, mehr Ruhe. Dann im Advent, in dieser wunderbaren lichten Zeit, beginne ich immer mehr auf mich zuzugehen und das, was über das Jahr geschehen ist, in mein Wesen zu integrieren. Der Advent ist eine Zeit, in der wir uns auf etwas zubewegen, wir wollen ankommen. Und Weihnachten ist dann endlich die Zeit des Ankommens für mich. So wie die Hirten auf den Stern zugingen, gehe ich auf mein eigenes Licht zu und komme dann wieder noch mehr bei mir an. Auch am Lebensende, wenn die Seele sich entschließt, diesen Körper zu verlassen, gehen wir auf uns selbst zu, auf unser Licht und werden wieder komplett wir selbst, unser wahrer Kern. Ein altes Ich stirbt, auf dass später ein neues Ich wiedergeboren werden kann. Zwischen Weihnachten und Neujahr fühlt es sich für mich immer an, wie zwischen den Welten. Das alte Jahr ist vorbei, es gibt nichts mehr zu tun. Du kannst am alten Jahr nichts mehr ändern, es ist gelebt. Nun gilt es zurückzuschauen und zu entscheiden, was man davon im neuen Jahr wieder haben möchte, was man vielleicht anders erschaffen will, was man im neuen Jahr in Angriff nehmen will. Genau wie die Seele nach dem Verlassen ihres Körpers nochmal auf das alte Leben zurückblickt und sich ebenfalls entscheidet, was davon im neuen Leben wieder erfahren werden möchte, was anders sein soll, was stattdessen erfahren werden soll. Und dann kommt die Wiedergeburt, das neue Jahr beginnt, ein neues kleines Leben beginnt, neue Erfahrungen und Erlebnisse warten und wollen gelebt werden. Das Spiel beginnt von vorne! Neues Wachstum ist möglich, aufbauend auf all den wichtigen "alten" Erfahrungen. Und wieder dürfen wir uns noch näher kommen, werden noch mehr die, die wir im Kern schon sind. Dürfen uns ausdrücken, an uns selbst erfreuen, erschaffen, erfahren.
Ich wünsche euch allen, dass ihr in dieser wunderbaren Zeit auf euer Licht in euch zugehen könnt, dass ihr bei euch ankommt, wie die Hirten beim Stern, seht, wer ihr wirklich seid. Wie wunderbar, göttlich, mächtig und vollkommen. Ich wünsche euch, dass ihr voller Stolz und Freude auf euer Jahr zurückblicken könnt, zufrieden mit dem, wer ihr ward und geworden seid.
Frohe Weihnachten! ♥
Anja
Foto: Anja Reiche |