Sonntag, 27. April 2025
Die Pflicht wurde nicht erfüllt
Der Satz hat heute Morgen so richtig bei mir reingeknallt. Er war die Finalisierung einer Spurensuche in mir, die gestern Nacht begann. Dazu gleich mehr. Zurück zu diesem Ausspruch von Alexandra, der meine Welt vom Kopf auf die Füße gestellt hat.
Unter Weiterentwicklung verstehe ich in dem Fall vor allem Selbstbegegnung. Ich habe in Beziehung verdammt nochmal die Pflicht, mir selbst zu begegnen, meine Themen anzuschauen, die Verantwortung für meine Gefühle zu übernehmen und in mir aufzuräumen, unbequemen Wahrheiten über mich selbst und meinen Urwunden ins Auge zu sehen. Ich habe die Pflicht, alles, was mir in Beziehungen an Trauma um die Ohren fliegt, anzugehen, in Besitz zu nehmen, als das Meine anzuerkennen und mich auch tatsächlich darum zu kümmern. Meint, die aufgerissene Wunde tatsächlich in die Heilung zu bringen.
Ein Nein zu dieser Form der Selbstwerdung, der Selbstbegegnung, der Ent-wicklung ist eine Totalverweigerung von tatsächlicher Begegnung mit dem anderen. Ein Nein zu wahrer Intimität. Ein Nein zu echter Nähe. Im Grunde ist es Betrug. Ich betrüge den anderen um mich selbst und tue so, als würde ich Beziehung wollen.
Ich bin wie gesagt seit gestern Nacht auf Spurensuche. Ich bin einer Wut auf der Spur, einem Groll, einem Zürnen, das mit vergangenen „Beziehungen“ zu tun hat. Das Wort Beziehung muss ich tatsächlich in Anführungszeichen setzen, weil sich im Nachgang einfach rausstellt, dass in manchen Fällen genau die besagte Totalverweigerung stattgefunden hat unter dem Deckmäntelchen des Engagements, des Wollens und Tuns.
Ich muss feststellen, dass ich getäuscht wurde, mich hab täuschen lassen. Dass ich betrogen wurde, um den anderen. Dass mir falsche Versprechen gegeben wurden, die nur scheinbar eingehalten wurden. Mir wurde gesagt, dass der andere auch Beziehung will, in Beziehung sein will mit mir. Was dafür nötig war, nämlich mit sich selbst in Beziehung zu gehen, wurde nicht getan. In all dem „Machen und Tun“ und sich angeblich Bemühen und dem „Hinschauen“ hat echtes Hinschauen nicht stattgefunden. Die Begegnung mit dem eigenen Schmerz bis in die letzte Konsequenz ist nicht passiert. Der Tod wurde nicht gestorben. Die Wunden blieben bestehen und sollten berücksichtigt werden – von mir. Es sollte Wundenmanagement betrieben werden. Ich sollte Verständnis haben. Das Herz blieb zu. Der dunkle Keller verschlossen. Der Mensch unantastbar. Die Schatten weiter am Wirken.
Ich bin geblieben. Seeeehr lange. Ich hab mich blenden lassen, hatte falsches Verständnis für ihr „nicht besser können“, ihr Ausweichen, hab mir selbst Erklärungen geliefert, hab ihnen das scheinbare Bemühen abgekauft, hab unterstützt wo ich konnte, habe mich an jedem Krümel unverhältnismäßig gefreut, dachte dann noch ich wäre zu anspruchsvoll, zu harsch, zu fordernd. Hab den „Fehler“ bei mir gesucht. Hab mir erzählt, dass ich besser Raum geben muss, noch milder sein muss, weicher, wohlwollender.
Die Wut, der Groll, das Zürnen gilt ihnen wie mir gleichermaßen. Ich war da. Emotional erreichbar. Hab meine Arbeit wirklich gemacht. Sie waren nicht da. Emotional unerreichbar. Sind der wahren Arbeit ausgewichen. Ich bin geblieben. „Zu lange“. Was sich erst hinterher so anfühlt – zu lange. Es war natürlich genau richtig. Ich sehe erst jetzt klar. Und mit diesem Klarsehen kommen die zugehörigen Gefühle. Gott sei Dank! Die Wut ist so berechtigt und sie gehört genau in diese Beziehungen. Ich wurde getäuscht und missbraucht. Ich habe mich täuschen und missbrauchen lassen.
Es geht nicht um Schuld. Es geht um Erkennen und Benennen und darum, die Gefühle zu fühlen - meine. Es geht um Klarheit, um Richtigstellung, um Korrektur des verzerrten Blickes. Meines verzerrten Blickes. Jetzt sehe ich, was in Wahrheit da ist, da war, was ich bis dahin nicht sehen konnte und wollte.
Sie lagen mir am Herzen. Ich ihnen nicht. Sie lagen sich selbst am Herzen, haben die eigenen Vorteile und Annehmlichkeiten lieber genommen, als echte Begegnung. Haben Unangenehmes in sich nicht berühren wollen, sich selbst nicht berühren wollen und damit sich für mich unberührbar gemacht. Ich hatte keine Chance, obwohl mir diese in Aussicht gestellt wurde. Ich hatte nicht irgendwelche Forderungen. Ich wollte sie beim Wort nehmen. Sie haben ihr Wort gebrochen. Das gilt es anzuerkennen. Ich hab alles von mir reingegeben, mein ganzes Wesen, mein offenes Herz. Wie verabredet. Sie nicht. Ich wurde betrogen. Um sie. Um ihr wahres Wesen. Um versprochene Beziehung. Die beteuerte Bereitschaft für eine Beziehung mit mir blieb ein Lippenbekenntnis. Sie waren immer nur dann gerne mit mir, so lange es bequem für sie war, sie Vorteile hatten, die Wunden nicht berührt wurden.
Ich wurde benutzt. Hab mich benutzen lassen. Die ausgehängte Möhre, der ich nachgelaufen bin, war echte Nähe. Sie kam nie. Das darf ich jetzt begreifen und fühlen.
Samstag, 26. April 2025
Dem Leben das gemeinte Leben ermöglichen
Es wird da gewebt, geknüpft, vertieft, wo das Leben es gerade braucht, wo der Teppich weiterwachsen soll. Da ist Aktion und sonst nirgends.
Manche Fäden ruhen lange, bis sie wieder aufgegriffen werden. Das ändert nichts an deren Wichtigkeit. Ein riesiger, großer, grüner Wandteppich, der einen roten Punkt als Kontrastelement hat, lebt quasi von diesem einen roten Punkt. Der Effekt wäre ohne den roten Punkt nicht da. Während des Webens wurden die roten Fäden allerdings nur kurz aufgegriffen. Sehr kurz im Verhältnis. Dennoch sind sie im Gesamtbild entscheidend.
Wenn Menschen Faden und Weber gleichzeitig sind, dann darf weise hingespürt werden, wann wer wem welchen Faden reicht. Welche Beweggründe sind tatsächlich da?
Will ich gerade weben und einen Kontakt aufgreifen, weil ich mich einsam fühle oder weil es wirklich dran ist? Will ich viele Fäden in der Hand haben, um mich verbunden, eingebunden zu fühlen, um mich nützlich und gebraucht zu fühlen? Werde ich nervös und zweifle ich an der Verbindung, wenn es lange nichts zu weben gab? Ist mir langweilig und will ich deswegen etwas tun oder gibt es tatsächlich was zu tun mit einem bestimmten Menschen. Tun im Sinne von "darf in dieser Begegnung gerade etwas geschehen". Will das Leben gerade etwas von/in dieser Verbindung? Gibt es tatsächlich etwas zu weben? Miteinander in die Welt zu bringen?
Ich muss gar nicht wissen, was das ist, was geschehen soll. Das wissen wir hinterher. Ich muss nur meinem reinen Impuls folgen und den Faden aufnehmen. Der Rest ergibt sich im Miteinander.
Ich meine damit auch keine großen Projekte - das kann auch sein - sondern eher zwischenmenschliche Schöpfungen. Wortgeschenke. Erkenntnisse. Teilen von Erfahrung. Gemeinsames Forschen, Fühlen, Weiterreichen, Vertiefen, Durchdringen, Empfangen.
Das kann in zwei Sätzen passiert sein und dann ist wieder ein halbes Jahr Funkstille. Das kann über Wochen, Monate, Jahre konstant da sein. Was immer die Verabredung ist. Was immer das Bild, das Muster im Teppich will.
Dieses Miteinander, dieses Weben der Lebensfäden ist für mich eine wahre Kunst und eine riesige Freude in der Begegnung, im Erleben dessen. Diese Art Verbindungen zu leben, erfüllt mich zutiefst. Es ist satt. Es ist wesentlich. Es ist kraftvoll. Essentiell. Die Essenz. Nichts verwässert. Kein künstliches Erzeugenwollen. Es ist pur. Es ist unberechenbar. Es braucht Gespür, Präsenz, Wachheit und größte Ehrlichkeit mit sich selbst. Vertrauen in den Prozess und die Impulse. Weichheit zum Mitfließen. Flexibilität und Spontanität. Berührbarkeit. Einlassen und loslassen können ohne Kontrolle. ES fließen lassen können. Durchlässig sein. Werkzeug, Wirkzeug und Werkstück gleichzeitig sein.
Ein mancher Faden wird nie wieder aufgegriffen werden. Manche wenige Male im ganzen Leben. Manche über große Zeiträume sehr oft und intensiv. Ich kann nie wissen, wie es wirklich weitergeht. Was das Gesamtkunstwerk erfordert. Ich muss es nicht wissen. Nur bereit sein. Ich hab nur den Moment. Dem muss und will ich folgen. Dem muss und will ich vertrauen. Dem mag ich mich hingeben. In jedem einzelnen Jetzt. Das ist für mich Genuss und Erfüllung. Der einzige Sinn, den mein Leben hat: Dem Leben das gemeinte Leben ermöglichen. Durch mich. Durch jedes einzelne Wir, das ich mit den verschiedensten Menschen bilde.
Lebenweberskunstgenuss. 😇🫂🙏🏼❤️
Donnerstag, 24. April 2025
Ich bin bereit, zu erleben, dass die anderen so da sind, wie ich
Andere spüren darin die größte Zuverlässigkeit überhaupt. Ich bin bei mir. Also immer da. Rede, wenn es wesentlich ist und kann nicht reden, wenn es nichts zu sagen gibt.
Wenn es drauf ankommt, bin ich da. Wenn ich nicht da bin, kommt es nicht drauf an. Die, die das fühlen können, erleben es als Segen.
Einige würden sagen, ich kann nicht empfangen. Ich kann nichts annehmen. Ich wäre immer nur in der gebenden Position.
Andere sehen, dass ich nur empfangen kann, wo es etwas zu empfangen gibt. Nicht jedes "Hilfsangebot" beinhaltet etwas für mich, was ich wirklich gebrauchen kann. Eigentlich die wenigsten. Nicht jeder, der sagt, er ist gerne für mich da, kann es auch sein. Bei den wenigsten sagt mein System ja und lässt sich tatsächlich fallen, weil es spürt, dass ich ganz empfangen werden kann. Das hat nichts mit Kontrolle zu tun. Mein System weiß, wo ich in Gänze landen kann, weil Platz dafür ist.
Mir nützt es nichts, wenn ich aus der Hilfe des anderen erst noch seine Themen und Begrenzungen, Projektionen und Ideen aussortieren muss, um dann ein bisschen "Wahrheit" für mich zu bekommen. Da kommt sehr schnell und eindeutig ein Nein in mir und ich kann das sehr gut verstehen.
Manche erleben mich als unnahbar und bemerken nicht, dass sie mich auf einen Sockel gestellt haben und sich wünschen, ich möge heruntersteigen. Sie schreiben die Unerreichbarkeit mir zu. Andere erkennen, dass ich der nahbarste Mensch bin, dem sie je begegnet sind. Sie fallen nicht unbemerkt in Minderwertigkeit und Kleinheit oder in andere kindliche Verhaltensweisen und können erleben, wie nah ich sie an mich heran lasse, in mich hinein, in mein Innerstes.
Auch dieser Text kann wieder wunderbar als Selbstüberhöhung verstanden werden oder aber von denjenigen die mich erfassen und erleben, als schlichte Wahrheit. Ich kann ihn mit zweierlei Augen lesen. Beim Schreiben weiß ich schon, wo er falsch verstanden werden kann und ich kann nichts anderes tun, als meine Wahrheit ausdrücken, mein Erleben, auch wenn ich währenddessen schon um die Missverständnisse weiß.
Es ist für mich immer wieder eine der größten Herausforderungen, keine Nettigkeiten und Höflichkeiten liefern zu können. Meine Seele, mein Körper lässt mich nicht. Ich kann nicht ansatzweise "everybody's darling" sein. Mitgefühl auf jeden Fall. Tonnenweise. Aber keine Höflichkeiten, keine Abweichungen von meinem wirklichen Erleben in mir, um keine unangenehmen Gefühle im anderen auszulösen. Geht nicht. Gleichzeitig ist es mein größter Segen, in dieser Reinheit und Klarheit hier sein zu müssen. Das macht mein Leben sehr wesentlich und kraftvoll. Und letztlich ist es das, wie wir eigentlich gedacht sind: Echt. Natürlich. Pur. Direkt.
Ich kann nur Dinge tun und sagen, die ich wirklich meine. Es sind nur die wenigsten gewohnt, wenn jemand so da ist.
Ich frage mich oft, hinterfrage mich, ob ich es aushalten kann, wenn andere so da sind, wie ich es bin, also wie es für mich wäre, wenn es umgekehrt wäre und die Antwort ist immer die gleiche: Ja, unbedingt sogar. Ich will das so sehr und ich feier es über die Maßen, wenn ich es tatsächlich erleben darf, dass Menschen, die im Kontakt mit mir sind, 100% ihrer Wahrheit folgen und nur das tun und sagen, was sie wirklich fühlen. Eine unglaubliche Wohltat für mich.
Ja, dann bekomme ich keine Antwort auf eine Frage. Ja, dann höre ich drei Monate nichts von demjenigen. Ja, dann bekomme ich ein Nein auf einen Wunsch von mir. Und alles in mir ist erleichtert, dass der andere sich nicht für mich verlässt. Nichts über sich ergehen lässt, was er eigentlich nicht will. Ich muss auf denjenigen nicht "aufpassen", nicht für zwei fühlen. Er tut es selbst. Ich werde nicht ungewollt zum "Täter", also eigentlich wird der andere nicht zum Täter an sich selbst wegen mir. Hervorragend. HERVORRAGEND! Ja, bitte!
Ich bin bereit, zu erleben, dass die anderen so da sind wie ich. Nämlich bei sich, in der Verbindung mit sich, im Selbstkontakt, in der Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, in der Anbindung ans Göttliche und danach handelnd. Sehr bereit sogar.

Sonntag, 20. April 2025
Nach Leben streben in einer Welt, die vergessen hat, was Leben heißt
Das ist kein Vorwurf. Das ist eine Feststellung und wurde mir heute so richtig bewusst. Mein Erwachsenwerden wurde nie erfasst und bezeugt. Wie auch, wenn da keine wirklichen Erwachsenen sind, die das sehen könnten. Mein Gefühl sagt mir, dass das der natürliche Ablauf wäre. Erwachsene bezeugen das Entwachsensein.
Ich muss weiter. Ich muss wachsen. Über sie hinaus. Weit. Über mich hinaus. Immer wieder. Natürlich. Leben strebt nach Wachstum und Entfaltung, nicht materiell, sondern des Wesens.
Leben strebt nicht nach Routine und Sicherheit, nicht nach Berechenbarkeit und Vorhersehbarkeit, nicht nach materiellem Wachstum. Das tut Trauma. Leben ist stete Veränderung, Nichtwissen und Bewusstseins-Expansion. Die einzigen Konstanten, die es tatsächlich gibt.
Und dennoch scheinen viele diesen Drang, der mich stets begleitet hat, nicht zu spüren, diesen Wunsch nach sich selbst und der eigenen Blüte, nach Entwicklung, Wachstum, Lebendigkeit, Veränderung und Entdecken, was noch alles möglich ist. Oder es gibt den Wunsch, aber der Weg will nicht gegangen werden, die Dinge nicht angepackt bzw. losgelassen, die dafür not-wendig wären.
Die Scheinsicherheit der bekannten, ausgetretenen Pfade und erschlossenen Plätze scheint erstrebenswerter, sinnvoller, ausreichend. Zumindest für die Teile, die in der Kindheit so viel Unsicherheit erlebt haben. Aber wo sind die Teile – und die muss es geben – die ebenfalls nach mehr streben, die sich nach sich selbst sehnen, die diesen natürlichen Drang nach dem Leben selbst noch haben? Alles tot? Alles vergraben, betäubt, im Tun erstickt? In der Flucht, in der Sucht, in Substanzen?
Vielleicht bleibt es mir ewig ein Rätsel, wie einem das auf Dauer genügen kann. Wie es sein kann, dass sich die Natur in einem nicht letztlich durchsetzt. Natürlich – eben – ich weiß um Trauma, um Konditionierung, um Prägung, Verdrehung und Manipulation. Keine Frage. Nur mich hat das alles auch nicht aufgehalten. Mir war klar, ich muss und will da durch, auf der anderen Seite wieder auftauchen. Als ich selbst. Mein Durst war so groß. Mein Hunger nach Leben. Das Wissen um mehr, darum, dass das nicht alles sein kann. Etwas in mir WUSSTE. Unumstößlich.
Vielleicht – sehr wahrscheinlich sogar - ist nicht jeder dazu gemacht, sich zu erinnern, nicht hier, nicht jetzt. Seelenplan. Maximale Trennung erfahren wollen. Ja. Ich kann nicht wissen, was die Seelen gewählt haben und was für sie ein Erfolg ist, erstrebenswert. Es müssen wohl andere Aspekte der irdischen Erfahrungsmöglichkeiten sein, die auf ihrer Agenda stehen. Vielleicht sogar karmischer Ausgleich. Auch möglich. Oder noch ganz was anderes, was ich gerade nicht auf dem Schirm habe. Und dennoch gibt es einen Teil in mir, der staunend, fragend da hinschaut und eben doch nicht ganz versteht, wie das sein kann. Der das gerne mal wissen will und fragen, ob es nicht doch irgendwo drückt und zwickt, weh tut, darin zu verharren.
Naja, wirklich wissen kann ich nur, was für mich stimmt, was ich brauche und will, dass mich Stillstand verrückt macht, gegen meine Natur geht. Und ich kann erfahren, was das alles für mich bedeutet, wenn andere so da sind, wie sie da sind, da bleiben, wo sie sind, sich über bestimmte Punkte nicht hinaus bewegen, Wunden nicht begegnen wollen, Gefühle vermeiden wollen, Situationen unbedingt umgehen wollen oder von all dem gar nichts wissen. Oder eben wie im ersten Absatz beschrieben, was es für mich bedeutet, wenn mein natürliches Wachstum sogar falsch oder gar nicht verstanden wird.
Das ist wohl mein Erfahrungsfeld: Nach Leben streben in einer Welt, die vergessen hat, was Leben heißt.
Ich bin so froh um die anderen wahrhaft Dürstenden. Es ist ein Fest mit ihnen weiterzuziehen, neue Gefilde zu erforschen, in jeden Winkel zu schauen, uns uns selbst zurückzuerobern, uns darin zu unterstützen und uns gegenseitig aus dem Status des Aliens zu entlassen. Wir haben halt nur nicht ganz so gründlich vergessen wie die meisten. Wir sind wohl dazu da, uns zu erinnern und das alte Wissen wieder zu leben, wiederzubeleben. Wir sind dürstend auf die Welt gekommen. Angetreten für die Essenz, das Urwesen, die Urnatur, die Rückerinnerung. Ewiger Drang hin zu uns selbst. Ewiger Drang zu Gott.
Danke, Christiane, für das unerwartete Bezeugen meines Entwachsenseins. Ein unglaubliches Geschenk, von dem ich nicht wusste, dass es das gibt.
Dienstag, 15. April 2025
Schreiben und sprechen im Selbstkontakt
Wenn ich im Prozess bin, ist schreiben oder sprechen oft der Weg, mir näher zu kommen. Dem Ausdruck zu geben, was da ist. Für mich. Hin zu mir. Auf den Kern zu. An die Wurzel. Sichtbar machen. Greifbar für mich selbst. Mich mir selbst erklären. Das Subtile bekommt plötzlich Form, Bilder und Namen. Ich verstehe, begreife, was da ist. Es steigt auf. Ich schaue hin.
Manchmal schreibe ich, weil ich schon weiß, was da ist, was der Kern ist, wer ich gerade bin, was mich bewegt und genau das eine Form will. In Worten da sein will. Außerhalb von mir da sein will. Ein Kind, das ich in die Welt gebäre. Ein Ausdruck von meinem "genau jetzt so sein". Das hat keine Absicht, außer zu sein. Es will nichts. Weder von mir noch von anderen.
Ich gehe weder beim Schreiben noch beim Sprechen weg von mir, weg vom Moment. Keine "Geschichte" führt weg von meinem Inneren. Ganz im Gegenteil. Das, was ich ausdrücke, ist das, was jetzt gerade spürbar, sichtbar da ist, aufsteigt in mir. Ich würde es nicht sagen, wenn ich es nicht jetzt gerade fühlen würde, wenn es mich nicht beschäftigen würde.
Der Unterschied ist für mich deutlich zu spüren, ob jemand ÜBER etwas redet und nichts davon fühlt oder ob das, was gesprochen wird, tatsächlich in dem Moment aus dem Selbstkontakt kommt, aus der inneren Lebendigkeit, aus der eigenen Berührtheit, aus der Verbindung mit sich selbst.
Bei ersterem werde ich sofort müde und will weg oder unterbrechen. Ich kann und will es nicht ertragen oder über mich ergehen lassen. Bei zweiterem bin ich hellwach und präsent und will mehr davon.
Auch wenn ich mal unwesentlich bin, werde ich sofort müde, kann Sätze nicht beenden, einen Gedanken nicht aussprechen. Ich unterbreche mich selbst. Halte inne. Schweige. Energetische Sackgasse. Nicht wichtig.
Warum ich das schreibe? Weil es gerade da ist in der Selbstbeoachtung, in der Außenbeobachtung, die der Selbsterkenntnis dient. Weil ich beobachte, welche Worte vom Menschen wegführen und welche hin. Wer aus der Berührung und dem Moment spricht und wer nicht. Wer das verkörpert, was er schreibt und wer nur davon redet. Und wie ich in all dem da bin. Eine Selbsterforschungsreise aus dem Moment...
Ich werde gestorben und geboren
Von beidem habe ich gerade keine Ahnung. Ich kann nur wahrnehmen, was gerade im Körper da ist. Die Sonne belästigt mich regelrecht. Wolken, Wind und Regen sind eine Wohltat. Ich will mich einigeln, fühle mich wund und roh. Nichts ist richtig. Keine Handlungsimpulse. Sinnlosigkeit. Der Körper schmerzt an allen möglichen Stellen. Erschöpfung und Müdigkeit.
Immer wieder tauchen Erinnerungen aus dem Nichts auf, Bilder und Gefühle aus diesem Leben, aus früheren Leben. Ich suche nicht danach. Sie steigen hoch, wie Luftblasen in Wasser. Ich lasse geschehen, nehme wahr, fühle es im ganzen System, verkörpere, bezeuge, verstehe. Die Wellen kommen und gehen.
Es sind wie immer Hingabe und Annahme, die mich da durchgehen lassen. Das Hinsehen als Grundhaltung, nicht als Notfallmaßnahme. (Danke, Barbara, für diesen Satz einst!) Dableiben mit mir in all dem. Ich kann gar nicht anders. Ich kann nichts anderes anfassen, mich mit nichts anderem beschäftigen. Ablenkung funktioniert bei mir seit Jahren nicht mehr. Für mich ist es eine Qual, wenn ich den Schmerzpunkt nicht erwische, wenn ich halbgar im Prozess bin und es scheinbar feststeckt. Die Erlösung ist es, wenn ich endlich den Punkt habe, weinen kann, begreife, um was es geht, wenn sich das volle Ausmaß offenbart, der ganze Schmerz endlich wahrnehmbar wird und vom Unterbewusstsein ins Bewusstsein gelangt, im Körper deutlich fühlbar wird, die Bilder auftauchen, die Anteile greifbar werden.
Was für viele der Horror ist, ist für mich die Erlösung. Ich will die Wunde sehen, berühren und komplett fühlen. Ich will um sie wissen. Mir ihrer bewusst sein, eintauchen und durchtauchen. Auf der anderen Seite vom Urgrund ist Frieden. Für mich schon immer gewesen. Die verletzten Anteile sind dann endlich erkannt, gesehen und zuhause. Endlich gehört und versorgt. Offene Notsituationen zu Ende gebracht. Auf sie muss mich mein System nicht mehr hinweisen. Alles wird ruhiger und ruhiger. Umso länger ich diesen Weg gehe.
Deswegen - Ablenkung ist für mich die Qual. Ich will hin zu mir, zu den Teilen, die mich brauchen. Ich kann mich gar nicht mehr verlassen. Ich lasse automatisch alles andere liegen und stehen. Keine Resonanz. Keine Energie. Keine Anziehung.
Ich bin da, wo ich sein soll - bei mir. Und in diesem Fall bedeutet das Sterbeprozess. Geburtskanal. Schwellenmoment. Höhle. Zerquetscht werden. Ausgepresst. Durchgewalkt. Umgebaut. Auf Links gedreht. Durchgeknetet. Bearbeitet werden vom Leben wie es das eben jetzt braucht. Ich werde gestorben und geboren und bin darin präsent.
Montag, 14. April 2025
Schlusspunkte wollen gesetzt werden
Nabelschnüre sauber getrennt werden. Energiefelder separiert werden.
Wenn Beziehungen erfüllt sind, sind sie erfüllt.
Es bringt nichts, diese beiden Felder danach weiter künstlich zu vermischen und damit eine Idee von Verbindung aufrecht zu erhalten. Oder die Idee von "erwachsen damit umgehen", "nett sein müssen", "man kennt sich ja und es war ja auch mal schön".
Was fertig ist, ist fertig. Trennung und tatsächliche Lösung, nichts mehr voneinander hören und sehen sind völlig natürlich. Sie sind Teil der Natur und essentiell.
Wie ich neulich schon sagte: "Wenn es weitergehen soll, muss das hier enden."
Das Leben hat dann eh schon entschieden, dass es fertig ist. Daran kann und werde ich nichts ändern. Ich würde nur die Natur stören, wenn ich versuche, im Herbst die Blätter wieder an den Baum zu kleben. Sie liegen zu lassen, ist weder undankbar noch ignorant. Es ist die Wahrheit. Das, was da ist. Was geschehen soll, damit es weitergeht. Baum und Blätter hatten ihre Zeit. Es ist alles getan. Die Wege gehen nicht mehr zusammen.
Ich mag saubere Schnitte. Ich mache sie nicht. Ich führe sie lediglich aus - die Wahrheit, die schon da ist. Die ist zu spüren. Seeehr deutlich für mich.
Da ist keine Anziehung. Da ist kein Interesse. Vielleicht sogar Langeweile. Da ist kein Wunsch nach Kontakt und nichts in mir kommt in Fluss. Da ist das klare Gefühl, dass es da gerade nicht weitergeht. Es wäre "Höflichkeit" und die Idee beim anderen vielleicht unangenehme Gefühle zu vermeiden, wenn ich mich dennoch melden würde.
Manche Türen öffnen sich wieder. Andere bleiben zu. Ich werde es merken.
Ich mag gerade tatsächlich für Trennungen sprechen. Für saubere Schnitte und klare Kante. Mir scheint es in all den Ideen von "Licht und Liebe" und "wir sind alle eins" ein wenig zu kurz zu kommen. Denn oft bemerke ich darin ein sich selbst übergehen und ein nicht Anerkennen von Abneigung, bis hin zu Selbstvergewaltigung und Bereitstellen zum emotionalen, energetischen Missbrauch. Die Idee jeden mögen zu müssen, dulden zu müssen, freundlich sein müssen und dabei Krieg gegen mich selber führen.
Abneigung, Abstoßung, weg wollen haben ihre Berechtigung und müssen genauso gelebt werden wie Anziehung und Verbindung. Es kann nicht nur das eine geben. Nicht jetzt und nicht hier.
Gefühlt ist gerade eine Zeitqualität, in der es extremst um Trennung geht. Was darf und MUSS jetzt ein Ende finden? In meinem Erleben geht diese Frage weit über Beziehungen hinaus und dennoch stehen diese gerade sehr im Fokus.
Schlusspunkte wollen gesetzt werden. Manchmal mit Ausrufezeichen. 💥👑🙏🏼😉
Sonntag, 13. April 2025
Ich habe die Pflicht, weniger Zumutung zu sein
Sie haben mich auf meine "Verfehlungen" hingewiesen mit der klaren Aufforderung, das zu ändern, damit sie es nicht mehr so schwer mit mir haben.
Diesen Beschwerden über mich böses Kind musste ich nachkommen. Ich hatte die Pflicht, das zu beheben. Die Beschwerde durfte unter keinen Umständen in Frage gestellt werden. Erwachsene durften sowieso nicht in Frage gestellt werden. Ihre Untaten durften nicht benannt werden. Das hat mich direkt zum Täter gemacht.
Die Kleine stand unter Dauerbeschuss. Eins ums andere Mal wurde ihr gesagt, was alles nicht mit ihr stimmt und dass es damit die anderen echt schwer haben.
Ich hab sie heute gefunden diese Kleine, die all diese Beschwerden nicht zurückweisen darf, die sich die Vorwürfe zu Herzen nehmen muss, den Fehler in sich beheben muss, die Mängel beseitigen, die Anklage annehmen und es besser machen, damit es den anderen leichter ist mit ihr. Sie hat die Pflicht, ein besserer Mensch zu werden. Und wenn sie sich den Beschwerden nicht annimmt, nicht an sich arbeitet, dann entzieht sie sich ihrer Verantwortung, ist egoistisch und unmöglich, kaltherzig und rücksichtslos. Trägt ganz klar die Schuld dafür, dass es den anderen dann halt nicht besser geht. Sie hätte es in der Hand. So einfach. Sie könnte einfach endlich braver sein, hören, lieber sein, weniger stören. Die Fünfjährige, die überhaupt nicht weiß, wie ihr geschieht. Die alles will, nur niemandem weh tun. Schon gar nicht absichtlich.
"Wenn sich jemand über mich beschwert, habe ich die Pflicht weniger Zumutung für denjenigen zu sein." Das hat bis vorhin ein Anteil in mir geglaubt. Wahrscheinlich glaubt dieser Anteil sogar die Pflicht zu haben, überhaupt weniger Zumutung zu sein. Pfoah! Leck mich am Arsch... Das darf erstmal begriffen werden.
Und das alles unter dem Deckmäntelchen der Liebe. Sie meinten es ja nur gut mit mir. Wohl eher mit sich...
Samstag, 12. April 2025
Dafür wird mir gerade keine Energie zur Verfügung gestellt
Manche Dinge kann ich schlicht nicht tun. Es liegt nicht an den Dingen selbst. Das wechselt. Es liegt an der Energie, die in diesem Moment dafür nicht da ist.
Ich merke, dass ich dafür jetzt keine Kraft vom Leben zur Verfügung gestellt bekomme, dass keine Kraft darauf liegt.
Ich könnte sie natürlich trotzdem tun, diese Dinge, aus eigenen Kraftreserven, mit großer Anstrengung und Schwere. Quasi trotz der klaren Ansage vom Leben, dass es eigentlich nicht dran ist. Mach ich aber nicht.
In fünf Minuten kann es wieder ganz anders sein. Aber jetzt gerade nicht. Eine Momentaufnahme.
"Dafür wird mir gerade keine Energie zur Verfügung gestellt." Das könnte man ganz wunderbar als Ausrede benutzen, gell? Letztlich kann ich jeden Satz, der mal Wahrheit war, missbrauchen. Zum Ausweichen. Zum dahinter verstecken. Zum Selbstzweck. Für mich ist es keine Ausrede. Ich fühle das. Wenn ich etwas nicht tun WILL, dann sag ich genau das: "Ich möchte gerade nicht."
Die Frage ist immer, was tatsächlich meine Wahrheit ist. Also das, was wahrnehmbar da ist. Darum geht es für mich. Und da gibt es unglaublich viel sein zu lassen - also nicht zu tun - weil dafür keine Energie zur Verfügung steht.
Mein kleines Ich hätte es manchmal gerne anders. Mein großes Ich ist klar darin. Dann gilt es, die Stimmen zu hören, die es anders wollen, wahrzunehmen, welche Gefühle dazu da sind und mit all dem dennoch ergeben das zu tun, was stimmt.
Freitag, 11. April 2025
Es wurde nie aufgeklärt. Bis jetzt.
Es wurde nie aufgeklärt. Bis jetzt.
Immer war da das Gefühl - in der Kindheit, in der Jugend, im jungen erwachsenen Alter - "da stimmt was nicht". Da werden Dinge nicht benannt, da wird verdreht, verharmlost, gelogen, manipuliert, getäuscht, abgestritten, vorgeworfen. Mir was hingeworfen, was nicht das meine ist, was nicht stimmt. Aussagen über mich getroffen, die Aussagen über den anderen hätten sein müssen. Mir Eigenarten und Verhalten angedichtet, die gar nicht da waren. Total verdreht zum Vorteil des anderen.
Jeder Versuch der Aufklärung führte zu noch mehr Gegenwehr, zu noch mehr Vorwürfen, zu noch mehr Verdrehungen. Zum verrückt werden. Nie wurde mein Gefühl bestätigt. Nie etwas richtig gestellt, korrigiert, zugegeben, aufgeklärt, das benannt, was wirklich im Inneren des anderen abgelaufen ist. Nie wurden die wahren Nöte und Gefühle benannt. Es wurde schlicht ausagiert, an mir abreagiert und mir angedichtet.
Mit diesem Gefühl, dass da was faul ist und zwar gewaltig, bin ich Zeit meines Lebens gewesen. Diese Baustelle war nie fertig. Ein ewig ungelöstes Rätsel. Ein nie geklärter Fall. Ein riesiges Mysterium, das ich nur für mich, in mir "erklären" und erspüren konnte, was aber immer ohne Realitäts-Check blieb. Die Wahrheit wurde weiterhin bewusst verborgen hinter Lügen und Masken. Der andere nicht zu packen. Flutschig wie ein Aal, der allerdings extremst zum Himmel stinkt.
Ich hatte mich damit abgefunden. Hatte meine Wahrheit darin gefunden. Mich. So gut es eben "alleine" ging.
Seit einigen Monaten erfahre ich Erlösung und Befriedung auf eine Weise, die ich mir niemals hätte vorstellen können. Ich darf hinter die Kulissen schauen. Ich darf ins Verborgenste, ins Innerste der Nöte und Ängste blicken, die da wirk(t)en. Ich werde immer mehr vorgelassen in die heiligen Hallen des "Zuverbergenden".
Es findet Aufklärung und tatsächliche Erklärung statt. Korrekturen von Verdrehungen. Es wird benannt, zum anderen genommen, was seins ist, auf den Tisch gelegt. Alles, was seit meiner Kindheit, gegärt hat, im Untergrund gebrodelt hat als undefinierte, nicht greifbare Masse von Ungerechtigkeit, Verdrehung, Leugnung, die nach Aufklärung schrie, kommt an die Oberfläche und wird sortiert. Es wird auf einmal greifbar, logisch, verstehbar für mich.
Endlich darf ich jemandem in die Karten schauen, der seeehr ähnliche Wunden und Überlebensstrategien hat, wie meine Mutter. Ich darf nachträglich meine Kindheit richtig verstehen und erkennen, wie es tatsächlich war, was im anderen wirklich los ist, wenn diese krassen Abwehrmechanismen anspringen und warum.
Meine Wahrnehmung wird eins ums andere Mal bestätigt. Ich hatte früher recht. Ich habe jetzt recht mit diesem "da stimmt was nicht". Und jetzt bekommt alles einen Namen. Vom anderen selbst benannt. Im direkten Abgleich. Moment für Moment.
Ich habe tatsächlich nicht damit gerechnet, dass das jemals geschehen wird. Nicht im Ansatz. Ich hätte nicht zu träumen gewagt. Mir war klar, dass die Selbstreflektion des anderen einfach nicht drin ist und es ewig ein Mysterium bleibt.
Und jetzt ist da Christian. Er macht mir dieses unfassbare Geschenk. Er bringt Licht da hin, wo ich nun mal auf das Licht des anderen angewiesen bin, was mir bis hierhin verwehrt wurde. Anhand seiner Verletzungen und der Benennung seiner Nöte und Strategien, damit umzugehen, wird meine Welt nach all den Jahren vom Kopf auf die Füße gestellt. Das ewige Mysterium endet, bekommt Form und Namen. Ich werde nachträglich entlastet und freigesprochen. Meine Ehre wird wieder hergestellt. Meine Würde rehabilitiert.
Endlich ist die Wahrheit da. Endlich Aufklärung und diese Form der Erlösung, mit der ich niemals gerechnet hätte. Gottes Liebe und Gnade sind groß. Seeehr groß. Was für ein Geschenk!
Danke, Christian, für diese Möglichkeit zur Heilung. Danke für deine Ehrlichkeit, für jede einzelne Offenbarung mir gegenüber, für diesen unschätzbaren Dienst. 🙏🏼❤️🫂🔥
Dienstag, 8. April 2025
Es ist SEIN Herz
"Ich merke immer mehr, was für eine erstaunliche Leistung es war, wirklich zu überleben. In dieser Konstellation zu überleben. Und in gewisser Weise auch am Leben zu bleiben, im Sinne von, dass mein Herz eben nicht zu ging. Es trägt mich durch, dass auf mein Herz Verlass ist. Und es ist nicht mein Herz, das ist SEIN Herz. Das ist dieses Übermenschliche, das bleibt. Das bleibt da. Das ist so verlässlich, wie nichts Weltliches je sein kann. Es hat die Kapazität, wirklich alles zu halten. Ich hab keine Idee, was ich nicht halten könnte. Wobei damit wieder nicht "ich" gemeint bin, sondern dieses Herz. SEIN Herz."
Barbara Klaus
Dieser Text von Barbara ist eine Mitschrift aus einer Sprachnachricht von ihr an mich. Ich konnte nicht anders, als das tatsächlich rauszuschreiben und sichtbar zu machen. Lesbar. Teilbar. Mit weiteren Sinnen erfassbar.
Nicht nur, dass diese Worte ihre so kraftvoll fühlbare Wahrheit sind, sie sind auch meine Wahrheit. Sie beschreiben gleichwohl mein Erleben von "mir".
SEIN Herz lebt in mir, lässt mich leben und lässt mich vollbringen, was ich vollbringe. Was ich vollbringen soll. Hätte ER nicht gewollt, dass mein Herz in all dem offen bleibt, wäre es nicht geschehen. Alles, zu dem ich hier auf dieser Erde in der Lage bin, kann ich wegen IHM.
Ich konnte Unmenschliches überleben und Übermenschliches leisten. Das Unmögliche möglich machen. Ich auf meine Weise. Barbara auf ihre.
Wir leben durch SEIN Herz. Wir leben SEIN Herz.
Dass ich mit Barbara gesegnet bin, meine ich wortwörtlich. Das Geschenk, mit diesem Wunder sein zu dürfen, könnte größer nicht sein.
Danke, Barbara, für die Erlaubnis, zu teilen. Danke für dich. Danke für uns. 🙏🏼🔥❤️❤️🔥
Sonntag, 6. April 2025
Bewusstsein urteilt nicht
"Das ist ein ganz bewusster Mensch", höre ich oft. Gemeint ist damit meistens jemand, der sowas macht wie Müll trennen, vegan essen, Baumwolle tragen, meditieren, Insekten aus dem Haus tragen, oder Ähnliches, ohne bei diesem bloßen Tun dieser Dinge auch anwesend in sich zu sein und zu prüfen, ob das wirklich gerade seine Wahrheit ist.
Das bloße Tun von bestimmten Sachen ist noch lange keine Bewusstheit. Die meisten "bewussten" Menschen sind voller Urteile und innerer Gebote und Verbote, Einteilung zwischen "gut" und "schlecht".
Das ist für mich kein bewusster Mensch. Das ist für mich ein bloßes Befolgen von ungeschriebenen Regeln, folgen einer Ideologie und bedeutet meistens Krieg gegen das, was tatsächlich in mir da ist, Unterdrückung und Selbstverleugnung innerer Stimmen und Anteile, ignorieren von tatsächlichen Gefühlen und Regungen. Das macht eng. Verursacht Druck und Stress. Ist total unfrei.
Bewusst sein heißt nicht, nur noch "Gutes" zu tun. Das ist nicht bewusst. Das ist urteilend und wertend.
Bewusst sein heißt, sich selbst beobachten, sich selbst bewusst zu sein, was ich tue, was es denkt, wie sich das anfühlt, was ich tue und denke und was dabei in mir los ist.
Radikale Ehrlichkeit. Radikale Selbstbegegnung. Mich selbst realisieren. Bei mir sein. In mir sein. Wach.
"Wenn ich bewusster wäre, würde ich keine Süßigkeiten mehr essen." Was??? Wenn ich bewusst bin, bin ich da, bemerke, dass ein Verlangen nach Süßigkeiten da ist. Was es in mir dazu denkt und fühlt. Ich beobachte. Ich spüre nach, ob es eine reine Absicht hat oder ob es eine Kompensation ist, eine Übersprungshandlung, was dem Verlangen vielleicht zu Grunde liegt. Will ich etwas nicht fühlen? Braucht mein Körper tatsächlich Zucker? Ich kann die Süßigkeiten essen. Egal ob mit Absicht oder ohne und mich darin erfahren. Voll und ganz. Ich kann es sein lassen, also nicht machen und mich darin beobachten und erfahren. Völlig gleich-gültig.
Ich bin nicht automatisch ein bewusster Mensch, nur weil ich mich "gesund" ernähre.
Ich bin ein bewusster Mensch, wenn ich DA bin, egal was ich esse. Ehrlich mit mir selbst. Mich beobachtend, in Kontakt mit mir selbst, freigebend, erlaubend, seinlassend, wohlwollend demgegenüber, was tatsächlich gerade in mir los ist. Bejahend zu dem, was da ist.
Bewusstsein wertet nicht. Bewusstsein beobachtet und nimmt wahr. Ohne Urteil. Auch das Urteilen kann dann beobachtet werden. Ohne mich dafür zu verurteilen, dass ich urteile.
Bewusstsein verursacht eine Pause zwischen Reiz und Reaktion. Bewusstsein handelt nicht aus Affekt. Bewusstsein darf jede Erfahrung machen. JEDE! Und ist dabei wach und präsent.
Bewusstsein sagt nicht, was sein darf und was nicht. Bewusstsein sagt: "Es ist."
Freitag, 4. April 2025
Du bist dein gutes Recht
Ich will nicht, dass du irgendetwas für mich tust, was dir nicht gut tut, weil vielleicht etwas in dir glaubt, dass du musst. Und wenn meine Not scheinbar noch so groß ist. Lass mich stehen. Verlass dich nicht für mich.
Ich möchte nichts von dir, für dass du dich verlassen musst. Ich will dich ganz bei dir. Ganz für dich da. Etwas anderes würde ich nie von dir verlangen.
Meine Gefühle sind nicht deine Verantwortung. Meine Bedürfnisse müssen nicht von dir erfüllt werden.
Ich mag dich freisprechen von der Bürde, die dir einst auferlegt wurde, als dir als Kind vermittelt wurde, für die Gefühle und Bedürfnisse der Erwachsenen verantwortlich zu sein. Als dir beigebracht wurde, dich hinten anzustellen, zu liefern, gegen dein Innerstes zu handeln und dir erzählt wurde, dass das Liebe wäre.
Liebe, die will, dass du gegen dich gehst, dass du dich komplett vergisst und es nur darauf ankommt, dass es dem anderen gut geht, ist keine Liebe. Das ist Missbrauch im Deckmantel der Moral. Emotionale Erpressung, die an dein "Menschsein", an dein großes Herz appelliert. Das ist Manipulation von dir für die Zwecke der anderen.
Natürlich willst du als Kind und auch als Erwachsener, dass es dem anderen gut geht. Natürlich! Du bist ein fühlendes Wesen mit einem großen, offenen Herzen. Das darf aber dich nicht vergessen.
Sie haben dir beigebracht, dass du nicht zuerst an dich denken darfst, dass du selbst in deinem Herzen keinen Platz für dich haben darfst, dass das egoistisch ist. Sie wollen, dass du ihnen in dir Platz machst und dass du selbst dafür gehst, aus dir raus.
Das ist eine Lüge. Es braucht dich bei dir, in dir und für dich da.
Ich mag dich heute stellvertretend freisprechen, dich aus dieser falschen, viel zu großen Verantwortung entlassen. Ich mag dich zu dir selbst zurück einladen.
Du darfst dich behalten. Du darfst nach deiner Stimmigkeit handeln. Du darfst Nein sagen, auch und gerade dann, wenn Druck ausgeübt wird, Schuld zugewiesen, Forderungen gestellt werden, dir ein schlechtes Gewissen eingeredet wird.
Ich stell mich neben dich. Ich stell mich hinter dich. Ich stehe dir zur Seite, während du für dich einstehst und deinen eigenen Raum wieder einnimmst, das, was dir immer zugestanden hätte, wieder bewohnst und verteidigst. Das ist dein Recht.
DU bist dein gutes Recht!