Menü

Freitag, 28. März 2025

Die Korridor-Phase - Im Raum dazwischen

Was ist fertig? Was beginnt?
Was ist erfüllt und darf enden?
Was will stattdessen sein?

Noch immer bin ich in dem Raum dazwischen. Taste mich Schritt für Schritt vor. Wie in einem Korridor. Türen, die lange offen waren, wollen und müssen geschlossen werden. Andere, waren noch nie offen, sind aber dazu bestimmt für mich aufzugehen.

Welche Tür war jetzt welche? Welche geschlossene Tür war schon mal offen und darf jetzt zu bleiben? Ich schau lieber nochmal dahinter. Ach so, das war das. Ja, das kann weg. Oder? Und welche geschlossene Tür war noch gar nicht auf und soll es bald sein? Geschlossen sehen doch alle gleich aus. Ähnlich wie bei Memorie. Zum verrückt werden dieses Spiel. 🙈

Manche Türen in diesem Korridor wiederum schließen sich ganz langsam aber sicher. Der Spalt wird immer kleiner. Wie ein großes, träges Holzportal mit Eisenbeschlägen, das quietschend und knarrend in seinem ganz eigenen Tempo zugleitet. Der nötige Schwung ist gegeben. Der Rest passiert von alleine. Ich brauche nur beobachten wie es geschieht. Durch die kleiner werdende Öffnung weht das Alte noch durch. Was auf jeden Fall gesehen und erkannt werden will, huscht nochmal zu mir. Eindeutig und klar weist es auf sich hin. So wichtige, irgendwie finale Erkenntnisse.

Insgesamt will gerade gefühlt ALLES auf den Prüfstand. Und jede Antwort darf sein. Loslassen kann ich.

Was hat wirklich noch etwas mit mir zu tun? Was von dem, was über Jahre richtig war, ist es nicht mehr? Was darf ich sein lassen, weil es einfach jetzt gut ist? Wer sind wirklich noch meine Weggefährten? Welche Wege sind fertig gegangen? Welche fangen gerade erst an?

Worauf liegt Kraft? Wo zieht es mich hin? Wobei juckt es mir in den Fingern? Was kann ich nicht sein lassen? Was lässt mich nicht sein?

Was langweilt mich? Wo werde ich müde?

Ein ganz feines Justieren, Hinspüren, ehrlich mit mir selbst sein. Manches hätte so schön sein können und reizt mich auf einmal nicht mehr.

Ich ziehe allerdings ebenfalls in Erwägung, dass jegliche Wahrnehmung auch nur eine Momentaufnahme sein kann. Energie kann so schnell verpuffen wie sie kam. Müdigkeit kann von einem Moment auf den nächsten verflogen sein.

Achtsamkeit ist für mich gefragt. Weisheit in all dem. Ruhe und Bedacht. Was sein soll, wird eh sein. Ich kann es nicht verpassen oder ruinieren. Und was nicht mehr sein soll, lässt sich auch nicht über die Zeit weiterführen. Ich werde es merken.

So bin ich in all dem und habe bei all den großen Fragen eben nur den Moment. Der weiß ja doch alles, was er wissen muss. Dennoch ehre ich die Fragen. Sehr. Sie öffnen, ziehen in Betracht, laden zum Befühlen ein, tasten ab, geben Tendenzen, weiten, halten wach.

Ich werde sehen, wie sich alles sortieren will und ich werde es sich sortieren lassen. Größtmöglich aus dem Weg gehen und mir am besten schon gar keine eigenen Vor-stellungen von etwas machen. Die haben noch immer im Weg gestanden. So ziemlich alles, was in meinem Leben dann tatsächlich geschehen ist, hätte ich nicht im Ansatz denken können. Und immer war es um Welten brillanter und perfekter, als ich es für möglich gehalten hätte.

So wird es wieder sein. Perfekt für mich. Das ist gewiss. Auch der Korridor ist perfekt. Der Raum dazwischen. Schau's dir an! So schöne Tapete. 😂