Samstag, 20. Mai 2017

Den Tod gibt es nicht

♥ Für einen ganz besonderen Menschen ♥

Diesen Artikel wollte ich schon ganz lange schreiben. Schon ewig steht auf meiner Ideenliste "Artikel über Tod" und irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt. Jetzt endlich ist er dran, aber er wird ganz anders, wie eigentlich gedacht. Das hat auch seinen Grund.

Ein sehr, sehr enger Freund von mir könnte jeden Tag seinen Körper verlassen. Noch nie war ich auf diese Art mit dem Tod beschäftigt. Noch nie ist jemand gegangen, der mir so nahe steht. Und ich möchte euch gerne erzählen, was das mit mir macht.

Ich kenne diesen wunderbaren Menschen nun schon sieben Jahre. Gefunden haben wir uns über XING. Wir haben uns getroffen und alles passte sofort. Es war, wie wenn wir uns ewig kennen würden. Und so ist es auch. Vor ein, zwei Jahren bekam ich immer mehr Einblicke in frühere Leben und eines Tages überrollten mich die unterschiedlichen Sequenzen, die ich mit diesem Freund schon erlebt habe. Wir waren schon öfter beste Freunde, mal Geliebte, mal Bruder und Schwester. Mal trennte uns der Tod, mal ein Streit, mal das Leben, mal blieben wir ein Leben lang zusammen. Uns verbindet so viel, vor allem richtig tiefe Zuneigung und unglaubliche viele gemeinsame Erfahrungen.

Freitag letzte Woche bin ich dann in ein langes Wochenende weggefahren und habe nochmal mit ihm über WhatsApp geschrieben. Wir haben uns verabschiedet, richtig verabschiedet, denn es war nicht klar, ob er noch da sein würde, wenn ich wieder nach Hause kam. Auf diese innige Weise habe ich mich noch nie von jemandem verabschiedet. Uns war beiden klar, dass wir uns wiedersehen, wenn nicht persönlich in diesem Leben, dann auf jeden Fall in einem anderen Leben. Also sagte ich aus tiefstem Herzen "auf Wiedersehen!" und meinte und fühlte es aus tiefstem Herzen. Wir sehen uns auf jeden Fall wieder. 

Während ich das schrieb, kamen mir die Tränen, aber nicht weil ich traurig war, oder weil mich der Abschied schmerzte. Ich weinte, weil ich an all unsere wunderbaren Begegnungen dachte, an all die Gespräche, an all die Momente, in denen wir uns schlapp gelacht haben und wir uns kugelten vor Lachen. Das passierte wirklich oft. Ich dachte an unsere Fotosessions, an unsere kreativen Nachmittage, wenn wir Lieder texteten, oder andere Dinge erschufen. Ich dachte an unsere Abende, in denen wir stundenlang quatschten über Gott und die Welt und uns damals auch manchmal noch betranken. Ich dachte an unseren gemeinsamen Wandel, an die gemeinsame Bewusstwerdung, daran, wie wir uns gemeinsam entwickelt haben und immer mehr zu uns fanden. Was haben wir uns beide verändert. Ich dachte an unsere gemeinsame Energiearbeit, die Bilder, die ich für ihn gemalt habe, an gemeinsame Essen. Unsere gemeinsame Zeit lief vor meinem inneren Auge ab, wie ein Film und all diese wunderbaren Momente reihten sich wie Perlen auf eine Kette und ich war einfach nur dankbar, dass wir all das zusammen erleben durften, so viele innige Stunden zusammen hatten, uns so nahe sein konnten.

Eine solche Freundschaft ist einfach ein riesen Geschenk und dieser Abschied fühlte sich an, wie wenn er einfach woanders hinziehen würde oder auf eine Reise gehen würde und wir uns irgendwann auf jeden Fall wiedersehen. Es ist ok, dass wir erstmal keinen persönlichen Kontakt mehr haben. Unsere Verbundenheit auf Seelenebene wird bleiben. Immer! Er war immer in meinem Herzen und das wird auch immer so bleiben. Auch wenn er vielleicht bald seinen Körper verlässt, so wird das nichts daran ändern, dass wir uns spüren können und dass wir uns wiedersehen - irgendwann, irgendwo - und wir werden uns wiedererkennen.

Im Moment befindet er sich in einem Feld, in dem alles möglich ist. Das "Sterben" genauso wie eine wundersame Heilung. Es ist alles möglich und er hat sich für das entschieden, was seine Seele jetzt am meisten will, hat sich hingegeben an das Leben selbst und losgelassen. Alles darf sein und alles ist richtig.

Sollte seine Seele wirklich gehen wollen, dann ist das kein Tod, sondern der Beginn einer neuen wunderbaren Reise. Sollte seine Seele gehen, dann ist da sehr wahrscheinlich auch immer mal wieder Trauer, aber vorwiegend freue ich mich für ihn, weil er in ein neues Abenteuer aufbricht, eine Reise macht in eine andere Welt, zurück zu seinem Ursprung, zurück ins All-Bewusstsein, nur um dann wiederum neu aufzubrechen, vielleicht wieder in einem Körper auf dieser Erde, vielleicht aber auch im Feinstofflichen oder einer ganz anderen Welt. Wer weiß das schon...

Sein menschlicher Körper mag vielleicht sterben, aber sein unfassbar schönes Bewusstsein wird ewig sein und sich neue Herausforderungen suchen, weiterwachsen und leben und pulsieren. Und das ist wahrlich ein Grund zur Freude! ♥

Den Tod gibt es wirklich nicht!


Das war schon immer "sein" Bild.
Flieg wohin du fliegen willst, mein Lieber.
Ich werde dich immer lieben! ♥
Foto: Anja Reiche