Dienstag, 16. Juni 2015

11 Möglichkeiten, um seine Intuition anzuzapfen

Viele wünschen sich einen guten Zugang zu ihrer Intuition und hätten gerne ein ausgeprägtes Bauchgefühl. Dass das manchmal nicht einfach ist, gerade wenn der Verstand noch ziemlich laut und vordergründig ist, weiß ich aus eigener Erfahrung. Früher war sich selbst ein Pendel zu schade, um auf mich zu reagieren. ;) Ich war einfach zu und völlig verkopft. Nach und nach habe ich mich dann durchgearbeitet zu meiner Intuition und zu mir. Welche "Methoden" mir so geholfen habe, will ich euch heute gerne erzählen. Es gibt so viele Hilfsmittel und Möglichkeiten der Unterstützung.


1. Engelkarten/Orakelkarten ziehen
So hat es angefangen mit mir und meiner Intuition. Als allererstes hatte ich die Engelkarten von Diana Cooper. Immer, wenn mich ein Thema umtrieb, eine Entscheidung anstand oder irgendwas nicht rund gelaufen ist, habe ich die Engel befragt und um eine passende Karte gebeten. Und ich kann sagen, dass ich immer, wirklich immer die passende Karte gezogen habe und mehr als einmal der Groschen gefallen ist. Manchmal habe ich die Karte auch nicht gleich verstanden. Dann habe ich die Engel gebeten, dass sie mir helfen sollen, die Karte zu verstehen und ich konnte mich darauf verlassen, dass mir in den nächsten Stunden alles klar wurde.
Es gab Zeiten, da habe ich wirklich mehrere Karten am Tag gezogen, weil so viel in mir herumwirbelte. Ich bin noch nicht mal ohne die Karten im Gepäck für längere Zeit weggefahren. Und selbst auf einem Rhetorikseminar hatte ich sie dabei und sie lieferten mir den ausschlaggebenden Impuls für mein Thema für eine Kurzrede. Ich sprach über "Zufälle" und berührte die anderen Teilnehmer sehr.
Mit der Zeit sind noch einige Kartensets dazugekommen. Ich benutze sie noch heute. Welche das sind, seht ihr in "meine Buchempfehlungen" ganz unten.


2. Mögliche Lösungen auf Zettel schreiben und sich draufstellen
Eine weitere Möglichkeit sein Inneres zu befragen, ist diese Methode. Sie ist vor allen Dingen bei Entscheidungen sehr zu empfehlen. Schreibe alle möglichen Lösungsszenarien auf Zettel. Ein Ansatz auf je einen Zettel. Schreibe auch je einen Zettel mit "Mehrere Möglichkeiten können richtig sein." und "Keine dieser Möglichkeiten ist die richtige." Lege die Zettel mit der Rückseite nach oben und mische sie gut. Stelle sicher, dass nicht die Schrift durchschimmert oder du auf andere Art "schummeln" kannst. (Du würdest dich in dem Fall  nur selber beschummeln.) Dann verteile die Zettel mit einigem Abstand auf dem Boden. Stelle dich nun am besten barfuß nacheinander auf die einzelnen Zettel und schließe die Augen. Spüre genau hin, wie es dir auf diesem Zettel geht. Kannst du hier gut und sicher stehen oder verlierst du das Gleichgewicht? Wackeln dir vielleicht die Knie? Oder zieht es unangenehm in den Beinen? Kannst du tief atmen oder bekommst du eher keine Luft mehr? Fühlt es sich hell oder dunkel an? Stehst du gerne da oder möchtest du lieber weg? Die Wahrnehmungen sind so vielfältig wie die Menschen. Es gibt keine falschen Wahrnehmungen. Der Zettel, auf dem du dich am wohlsten fühlst, beinhaltet sehr wahrscheinlich die für dich richtige Lösung. Natürlich gibt es dafür keine Garantie. Solltest du dich auf dem Zettel am wohlsten fühlen, auf dem steht "Keine dieser Möglichkeiten ist richtig.", dann gibt es wohl noch einen anderen Weg, der dir bis dahin noch nicht eingefallen ist. Öffne dich für eine neue Möglichkeit und vertraue. Sie wird sich zum passenden Zeitpunkt zeigen.


3. Assoziationskette nach Edward de Bono
Diese Methode liebe ich. Ich habe sie bei meiner Ausbildung zur Entspannungspädagogin kennen- und schätzengelernt. Zur besseren Erklärung, sieh dir das folgende Bild an.


Nimm dir einfach ein weißes Blatt Papier und setze dich an einen ruhigen Ort, an dem du nicht gestört wirst. Mir hat es anfangs bei dieser Übung immer geholfen, Entspannungsmusik anzumachen. Jetzt hab ich es lieber still. Richte es dir so ein, dass es für dich stimmig ist und du deine Gedanken hören kannst. Auf dem Bild siehst du die Assoziationskette aufgemalt. In das oberste Feld schreibst du dein Thema, in dem du neue Ansätze, Klarheit oder Impulse brauchst. Das könnte z. B. deine Berufung sein. Wichtig ist, dass du das Thema auf ein Wort reduzierst (oder zumindest auf ganz wenige Worte). Dann schließe die Augen und jongliere dieses eine Wort immer wieder hin und her, befühle es, schmecke es gedanklich und lass es immer wieder kreisen, bis dir ein erstes weiteres Wort dazu einfällt. Nimm wirklich das erste Wort, was dir dazu einfällt, ohne es mit dem Verstand zu zensieren. Dieses neue Wort schreibst du dann in das Feld mit der 1. Dann gehst du wieder in dich und lässt erneut, dein Thema kreisen, hier "Berufung". Wenn dir das nächste Wort dazu in den Sinn kommt, schreibst du es in das Feld mit der Nummer 2. Dieses Spiel wiederholst du, bis du vier Wörter gefunden hast, die dir zu deinem Oberbegriff eingefallen sind. Nun nimmst du die Wörter aus dem Feld 1 und 2 und lässt diese in Gedanken wieder kreisen. Dieses Mal beide zusammen. Fühle welches Wort dir zu diesen beiden Wörtern zusammen einfällt. Das, was als erstes hochkommt, schreibst du in das Feld mit der Nr. 5. Nun nimmst du die Wörter von Feld 3 und 4 und machst das ganze nochmal. Welches Wort fällt dir zu diesen beiden Wörtern ein? Den Begriff schreibst du dann in das Feld mit der Nr. 6. Nun nimmst du die beiden Wörter von Feld 5 und 6 und lässt diese gemeinsam in deinem Kopf kreisen, schmeckst sie zusammen auf der Zunge und lässt dich darauf ein, dass dich diese beiden Begriffe wieder zu einem neuen führen. Wenn du das neue Wort hast, schreibst du es, in das Feld mit der Nr. 7. Nun hast du die derzeitige Essenz zu deinem Ursprungsthema. Im Laufe der Übung hast du dich darauf eingelassen, dich immer mehr von deinem eigentlichen Thema zu entfernen und dennoch wird in dem Feld ganz unten ein Wort stehen, das schon so manchen Aha-Effekt ausgelöst hat.

Hier meine Essenz zum Thema Entspannung aus dem Jahr 2011:


Entspannung war damals für mich Gottvertrauen und das kann ich heute noch unterschreiben. Eine wirklich wunderbare Übung!


4. Unterschiedliche Möglichkeiten befühlen unter dem Gesichtspunkt "Was gibt mir Leben? - Was lässt mich sterben?"
Diese Art der Fragestellung habe ich mal in einem Vortrag gehört. Ich kann euch beim besten Willen nicht mehr sagen, von wem sie stammt, aber die Fragen haben mich total angesprochen. Nimm die einzelnen Möglichkeiten, die du im Moment hast, wenn es eine Entscheidung zu treffen gilt und wäge sie mit den oben genannten Fragen ab. Bei welcher Möglichkeit fühlst du dich lebendig? Bei welcher hast du eher das Gefühl, dass du stirbst und dir Energie gezogen wird? Was fühlt sich frei, hell und leicht an und was schwer, dunkel, drückend? Ich muss wahrscheinlich nicht erwähnen, dass du das wählen solltest, was dir Leben gibt. ;)


5. Unterschiedliche Möglichkeiten befühlen bezüglich "Wie fühlt es sich an, wenn ich es nicht tue?"
Manchmal reicht es schon, zu wissen, was man nicht möchte. Hier gilt es wieder die einzelnen Möglichkeiten bei anstehenden Entscheidungen durchzugehen. Diesmal stell dir vor, wie es wäre, wenn du die Dinge NICHT tun würdest, wenn du dich dagegen entscheiden würdest. Wie fühlt es sich an, wenn du dir das Leben mit einer Entscheidung GEGEN die einzelnen Möglichkeiten vorstellst? Wie wäre es, OHNE die Bewerbung zu schreiben? Wie wäre es, OHNE das bestimmte Auto, Kleid, den Urlaub, den Partner? Wenn sich das OHNE falsch anfühlt, dann könnte es durchaus sein, dass du dich FÜR die Dinge entscheiden solltest. ;)


6. Das Universum um eine Antwort bitten und wissen, dass sie einem gegeben wird.
Wie ihr wisst, glaube ich an eine höhere Führung durch meine Seele, mein Herz, das Universum, nenn es, wie du willst. Für mich ist klar, dass meine Seele den Weg kennt und sie genau weiß, wozu ich hier bin. Also weiß sie auch, was gerade zuträglich für mich und meinen Weg ist und was nicht. Folglich kann sie mir auch Fragen diesbezüglich beantworten. Wenn ich also wissen möchte, ob etwas gerade passend ist, oder was denn überhaupt passend wäre, dann stelle ich eine entsprechende Frage z. B. "Wie sieht meine Berufung aus?" und bitte meine Seele, das Leben, etc. um Antwort. In den nächsten Stunden und Tagen wird sich die Antwort auf die unterschiedlichste Weise zeigen. Ich lese z. B. einen entsprechenden Zeitungsartikel, ich bekomme eine Bemerkung von einem Menschen, höre einen Liedtext, lese eine Passage in einem Buch oder die Antwort plumpst mir einfach in den Kopf und ich weiß es plötzlich. Das hat schon sehr oft funktioniert.


7. In den inneren Raum gehen und mit dem Problem, dem Gefühl, der Person, der Frage Kontakt aufnehmen
Wir bewegen uns langsam in den Regionen für Fortgeschrittene. ;) Ich meditiere sehr viel und habe die Erfahrung gemacht, dass alle Antworten in uns selbst zu finden sind. Überraschung! Das hat der ein oder andere sicher schon mal gehört. ;) Inspiriert wurde ich hier von dem Ansatz von Robert Betz. Er beschreibt es so, dass wir uns vorstellen sollen, in unseren inneren Raum zu gehen. Ich habe da immer ein Bild in mir, dass ich gedanklich in meinem Kopf in den Aufzug steige und damit nach unten in mein Unterbewusstsein fahre. Wenn ich unten (bei mir ca. auf Höhe des Solarplexus) angekommen bin, steige ich aus dem Aufzug aus und bin in meinem inneren Raum. Dort bin ich der Chef und ich kann mir in den Raum holen, wen oder was ich mag. Dort unten gelten meine Regeln. Hier hatte ich schon Kontakt mit meinem inneren Antreiber, mit meinen Eltern, mit meinen Gefühlen der Wut und der Ohnmacht. Egal, um was es geht, lade die Dinge in deinen inneren Raum ein und schaue, wer oder was zur Tür hereinkommt. Bei mir nimmt so ziemlich alles Gestalt an und ich schaue mir die Dinge sehr genau an. Wie sehen sie aus? Was machen sie mit mir? Wie fühlen sie sich selbst? Dann frage ich, was sie mir Gutes tun wollen, warum die Situation so ist, wie sie ist, was mein Anteil daran ist. Was das unangenehme Gefühl wie z. B. die Angst, braucht, um gehen zu können. So habe ich schon die wunderbarsten Erkenntnisse gehabt.

Mehr über Robert Betz findet ihr hier: http://robert-betz.com/


8. Innere Leinwand aufspannen und schauen, was sich zeigt
Eine Alternative zum inneren Raum ist diese Leinwand. Du kannst dir z. B. vorstellen, du spannst eine Leinwand vor deinem inneren Auge auf und schaust welche Bilder zu deinem Thema sich zeigen. Wie in einem Kino kannst du dann zusehen, was sich da abspielt. Warte einfach, was sich dir zeigen mag. Auch hier kannst du die Fragen stellen, die ich bei Punkt 7 schon erwähnt habe. Auf jede Frage gibt es eine Antwort. Vielleicht nicht gleich, aber bestimmt zum passenden Zeitpunkt. ;) Diesen Ansatz habe ich ebenfalls von Robert Betz.


9. Die Frage stellen "Was muss ich jetzt wissen?"
Auch Louise L. Hay hat mich zu einer wunderbaren Herangehensweise inspiriert. In einem ihrer Bücher schreibt sie darüber, dass sie sich selbst oft zum Meditieren hinsetzt und die Frage stellt "Was muss ich jetzt wissen? Was ist genau jetzt wichtig für mich?" Mit dieser Methode habe ich auch schon oft erfolgreich gearbeitet und manchmal haben sich Dinge gezeigt, die mit meinem "Problem" gar nichts zu tun hatten. Dann war eben gerade etwas anderes wichtiger.

Mehr über Luoise L. Hay findet ihr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Louise_Hay


10. Energie aufsteigen lassen - schauen wo sich die Energie in der Matrix befindet
Diesen Ansatz habe ich von Bodo Deletz. Ich gebe hier das weiter, was ich verstanden habe und mir zu Nutzen gemacht habe. Vielleicht ist mein Umgang damit auch schon etwas abgeändert und auf mich zugeschnitten. Ich picke mir ja von allem immer das heraus, was gerade für mich passend ist. ;) Bodo Deletz befasst sich seit vielen, vielen Jahren mit Wegen zum Glück und zur Zufriedenheit. Er ist in der Lage die Aura von Menschen zu sehen und hat auf diese Weise herausgefunden, wo in der Aura (oder auch Seele oder Matrix - ich persönlich verwende die Begriffe gleichbedeutend) sich welche Energie aufhält. Ihr könnt euch eine Energiesäule vorstellen, die vertikal, also aufrecht, vor euch steht. Sie reicht weit über euren Kopf hinaus und weit unter euren Füßen in die Erde. Wenn ihr nun ein bestimmtes Thema oder Problem habt, dann könnt ihr vor euren geistigen Augen mal schauen, wo auf dieser Säule sich die Energie des Problems befindet. Negative und belastende Energien befinden sich eher unten, positive und befreiende Energien eher oben. Mit dieser Methode habe ich schon öfter festgestellt, dass angebliche "Probleme" schon ziemlich weit oben angesiedelt waren und gar nicht mehr so schwer und belastend waren, wie ich sie eigentlich empfunden habe. Dadurch, dass ich mir die Energie angeschaut habe, hat sie oft schon angefangen sich zu verändern, sich zu lösen und weiter "aufzusteigen". Dann kam ich noch mehr in die Klärung und hatte auch Erkenntnisse darüber, wo noch der Haken war und was zur vollständigen Lösung nötig ist. Auch hier ist manchmal Geduld gefragt. Wenn die Energie in dem Moment noch nicht aufsteigen mag, dann ist das eben so. Wie immer geschieht alles zur richtigen Zeit.

Mehr zu Bodo Deletz findest du hier: https://www.bodo-deletz-akademie.de/


11. Verstand in Urlaub schicken
Bei all diesen "Methoden" und Herangehensweisen kann einem der Verstand noch das ein oder andere Schnippchen schlagen. Da kann es helfen, den Verstand einfach mal in Urlaub zu schicken. Und das meine ich wörtlich. Vor diesen Übungen, egal welcher, könnt ihr wirklich eurem Verstand danken, denn er hat seine Berechtigung und eine wichtige Rolle, ihn aber bezüglich eures Themas in Urlaub schicken. Schickt ihn gedanklich an einen Ort, an dem er sich wohlfühlt und sich erholen kann. Legt ihn z. B. in eine Hängematte auf einer wunderschönen Insel, drückt ihm einen Cocktail in die Hand und erlaubt ihm, dass er sich ausruht. Es gibt Themen, da hat der Verstand einfach nichts mitzureden und ihr seid mit eurem Herzen besser beraten. Auch ich habe meinen Verstand schon sehr erfolgreich in Urlaub geschickt. Das kann wirklich helfen.



So nun wünsche ich euch ganz wundervolle Erlebnisse auf dem Weg zu eurer Intuition. Um so öfter, ich solche Übungen gemacht habe, um so leichter ist es gefallen, um so deutlicher wurden die Bilder und um so klarer die Zusammenhänge. Das alles ist wie ein Muskel, der trainiert werden möchte. Habe ich früher erstmal eine halbe Stunde gebraucht, um überhaupt Ruhe in den Kopf zu bekommen, kommen heute die Erkenntnisse im Vorbeigehen. Trance ist kein Hexenwerk. Heute kann ich während einer Meditation auch mal aufs Klo gehen und nachher nahtlos da ansetzen, wo ich aufgehört habe. Oft nehme ich auch im Bett, kurz vor dem Einschlafen, noch mit meinen Themen Kontakt auf und "spreche" noch mit ihnen. Diese Übungen sind mir so in Fleisch und Blut übergegangen, dass es wirklich nur so flutscht. Das ist alles ganz normal für mich geworden und ich muss es mir nicht mehr extra ins Gedächtnis rufen und es wird immer einfacher...

Gutes Gelingen!
Anja

Foto: Anja Reiche