Wenn man beginnt seinen Weg zu gehen, dann steht da irgendwie kein Stein mehr auf dem anderen. Vieles, was bisher völlig in Ordnung war, geht plötzlich nicht mehr, du weißt aber auch noch nicht genau, wie es anders aussehen könnte und soll. Umbruch halt. Zwischen den Welten... Nicht mehr das und noch nicht das andere. Oh Gott, wie oft war ich am zweifeln, ob jetzt ich der Geisterfahrer bin oder alle anderen. Wie oft habe ich versucht, mich so gut wie möglich anzupassen. Frei nach dem Motto: Stell dich doch nicht so an! Aber das wollte ich auf Dauer einfach nicht. Warum sollen denn alle anderen so sein dürfen, wie sie eben sind und offen ihre Meinung und ihre Einstellung aussprechen dürfen und ich nicht, nur weil meine Meinung abweicht? Warum muss ich mich anpassen und nicht die? Das waren alles so Fragen, die ich mir irgendwann gestellt habe. Wie oft habe ich mich verunsichern lassen und wieder aus meiner Mitte schubsen lassen, wenn ich Gespräche über die Rente oder über den anstrengenden Alltag, über Geldverdienen und sich anstrengen müssen verfolgt habe. Wie schnell habe ich an mir gezweifelt, ob ich mir denn nur einbilde, dass das Leben einfach sein soll. Ob es nur Wunschdenken ist, dass für mich gesorgt ist und ich einfach meinem Herzen folgen kann. Wie oft habe ich mich geschämt, dass ich mich eben nicht anstrengen will, dass ich es einfach will, dass ich mich nicht jeden Morgen aus dem Bett quälen will, dass ich ganz viel Freiheit brauche, um meine innere Stimme zu hören, dass ich mich nicht mehr betrinken möchte und damit meine Sinne vernebeln. War ich langweilig? Spießig? Hatte ich zu hohe Ansprüche? War ich zu empfindlich und zu weich für diese Welt? Machte ich mir was vor? Konnte ich mich wirklich selber heilen? Oder würde irgendwann das böse Erwachen kommen? Würde irgendwann der Moment kommen, in dem sich rausstellt, dass ich einem Trugbild, einem Wunschtraum aufgesessen bin? All die Fragen habe ich mehr als einmal gewälzt und an mir gezweifelt. Und jede Begegnung, die diese Zweifel in mir ausgelöst hat, hat mich im Nachhinein stärker gemacht und wachsen lassen. Denn es war immer wieder ein Schritt zu mir. Ich habe mich jedes mal wieder aufs Neue für MEINEN Weg entschieden, denn es gab keine Alternative. Ich wusste zwar nicht, wie mein Weg aussehen würde, aber ich wusste ganz genau, dass ich das, was ich von den anderen sah, was mir der größte Teil der Gesellschaft vorlebte, nicht wollte. Also hab ich mich für mich und das große Unbekannte entschieden. Jedes mal wieder! Und soll ich dir was sagen? Ich würde es wieder tun. So hart das war und so oft ich auch verunsichert war, heute kann ich dir sagen, es war mehr als gold richtig. Ich habe immer noch nicht alle Puzzleteile zusammen, aber ich habe so viele positive Erfahrungen gemacht, dass ich das jetzt gut aushalten kann. Mein Vertrauen in das Leben ist ins Unermessliche gewachsen. Da gibt es keine Zweifel mehr. Es stellt sich nicht die Frage ob, sondern lediglich wann z. B. ich mein Buch schreibe, ich alle alten Wunden geheilt habe, mein Konto überfließt. ICH WEISS DAS ALLES! Das ist so! Da gibt es nichts mehr zu zweifeln. Und mit diesem Wissen gestalte ich das Morgen. So "einfach" ist das. Wissen schafft Erfahrung und nicht umgekehrt.
Ich merke auch, dass ich andere immer besser so sein lassen kann, wie sie sind, um so mehr ich bei mir ankomme. Um so mehr ich mir meiner selbst bewusst bin, um so mehr ich weiß, wer ich wirklich bin. Ich fühle mich nicht mehr angegriffen, habe nicht mehr das Bedürfnis mich verteidigen oder rechtfertigen zu müssen. Es gibt keine Aussagen mehr, die mich verunsichern oder zweifeln lassen. Da ist nur noch das Wissen und die Gewissheit, dass hier alles ganz perfekt und wie am Schnürchen für mich läuft, dass alles immer einfacher und leichter wird und dass ich jeden Tag wachsen kann. Die Evolution geht immer nach vorne! Ich bin auf meinem Weg und das ist alles, was zählt. Wo er hinführt? Zu mir! Wie es da ist? Herrlich! Mehr muss ich doch nicht wissen, oder?
Ich wünsche dir ganz viel Mut und Erfolg und Durchhaltevermögen auf deinem Weg!
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Foto: Anja Reiche |